Flechtbandornamente zwischen Himmel und Erde

Flechtbänder haben einen rituellen Ursprung, eine symbolhafte Bedeutung und eine energetische Wirksamkeit. Man findet sie in keltischen und langobardischen Steinmeißelungen seit dem zehnten Jahrhundert.

Die Ornamente können streng geometrisch verlaufen oder frei schwingen wie eine Melodie. Es sind Formen einer höheren Gesetzmäßigkeit. Wer sich den Linien öffnet und ihr Strömen mental mit vollzieht, kann ihre Wirkung wie ein Mantra erfahren. Flechtbänder sind ein Ausdruck für die Verflechtung der geistigen und irdischen Welt.

Ähnlich wie Wasser sich durch freies Fließen vitalisiert, belebt sich der Geist durch das Nachfahren der Linien mit den Augen. Flechtbänder stehen auch für Unendlichkeit, weil man beim Folgen der Linien zu ihrem Anfang zurückkehrt. In der Wandelwinde wird der Geist der Flechtband Ornamente wieder lebendig.

Wandelwinde? Was ist das für ein Spiel?

Viele Menschen sind vom Anblick der Wandelwinde Karten fasziniert. Manche denken an Memory, Domino oder Tarot. Doch Wandelwinde ist eine einzigartige Spielidee von überraschender Vielfältigkeit. Für das Spiel wurden die Flechtbänder an Schnittpunkten zerlegt, die viele Kombinationen, verblüffende Wandlungen und wunderschöne Bilder entstehen lassen. Die Winde wächst von Karte zu Karte, fließt in immer neue Gestalten und wandelt ihre wundersame Form. Aber aufpassen, dass jede Ranke weiterführt und dass sich die Winde zum Gesamtbild schließt!

Die Motive der Bildkarten entspringen historischen Vorbildern und wurden mit erzählenden Bildelementen kombiniert und zurückhaltend aber ansprechend illustriert. Das Spiel möchte an eine vergangene Kultur erinnern und den Sinn für Fließen, Form und Rhythmus wecken. Wandelwinde kommt aus einem Geist der Ganzheit, ist lebendig und macht Spaß.

Wandelwinde spielen

Wandelwinde kann man alleine und auch mit mehreren spielen. Wer für sich spielt braucht keine Regeln und kann sich von der Winde führen lassen. Beim gemeinsamen Spielen sollte man sich einigen, ob die Karten streng in Reihen oder auch versetzt gelegt werden dürfen. Versetztes Legen bringt eine stärkere Vernetzung der Bänder. Dies sind Vorschläge für gemeinsames Spielen:

Gemeinsam

Zu Anfang legt man in die Mitte des Tisches die Samenkapsel, als Startkarte und Ursprung der Winde. Jeder Spieler erhält z. B. sieben Karten. Die restlichen bilden einen verdeckten Stapel. Der beginnende Spieler legt eine passende Karte an die Startkarte und dann legt man reihum an. Aber aufpassen, dass jede Ranke weiterführt und keine Verbindung versiegt! Wer keine passende Karte legen kann, zieht vom Stapel oder wandelt die Winde so um, dass eine seiner Karten passt. Alle bereits ausgelegten Karten müssen im neuen Bild Verwendung finden und jeder Umbau darf nur dem Auslegen weiterer Karten dienen.

Mit dem Schließen aller offenen Bänder zum fertigen Gesamtbild endet das Spiel. Es ist nicht erforderlich alle Karten abzulegen. Gewonnen hat, wer die letzte Karte legt, wobei die Winde keine Gewinner braucht. Deshalb führt das Wandeln der wachsenden Winde zu einem ungewöhnlich friedlichen Spielverlauf.

TIPP: Um das Spiel offen zu gestalten, ist es sinnvoll keine Endkarte in die Nähe der Startkarte zu legen. Damit die Winde nicht über den Tisch hinausrankt, sollte man vereinbaren, ab einer Kartenbreite vor der Tischkante nur End- oder Umlenkkarten zu legen. Man kann aber auch direkt auf der Weite des Fußbodens auslegen.

Jeder für sich

Jeder Spieler erhält zehn Karten. Der Rest liegt als verdeckter Stapel auf dem Tisch. Die Spieler legen ihre Karten offen hin und versuchen daraus ein (oder nach Vereinbarung zwei) geschlossene Flechtbänder zu legen. Der beginnende Spieler nimmt eine Karte vom Stapel auf und legt eine Karte, für die er keine Verwendung sieht, ab. Der nächste Spieler kann vom Stapel ziehen oder die abgelegte Karte für sein eigenes Bild verwenden. Wer sein Band geschlossen hat, beendet das Spiel. Jedem Spieler wird die Möglichkeit gegeben, sein Bild zu vollenden. Man wird rasch feststellen, dass es befriedigender ist, eine interessante Variante zu wagen, als die schnelle Lösung anzustreben, um als „Sieger" tatenlos zusehen zu müssen. Das gemeinsame Überlegen und das Nachfahren der Linien sind eine Qualität dieses Spieles. Es ist auch für kleinere Menschen geeignet, wobei man eine dem Alter angemessene Kartenmenge und „überschaubare" Motive wählen sollte.

Es macht nichts, wenn etwas unverständlich ist, denn es ergibt sich alles beim Spielen. Machen Sie sich mit Karten und Motiven vertraut und erlauben Sie Ihrer Phantasie neue Formen und Möglichkeiten zu finden.

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Was wandelt sich?

Wie die WANDELWINDE therapeutisch wirksam sein kann

Mit besonderem Erfolg und zur großen Freude der Kinder und Jugendlichen kann die WANDELWINDE im Förderunterricht oder in der heilpädagogischen Arbeit eingesetzt werden.

ZUR FÖRDERUNG

• der seelischen Beweglichkeit

• der Phantasie

• der Aufmerksamkeit

• der Frustrationstoleranz

• der Ausdauer

ZUM ÜBEN

• der Visuomotorik

• sozialer Fähigkeiten

ZUR ANREGUNG FÜR

• Formenzeichnen/graphomotorische Übungen

• Übungen der Raum/Lage Wahrnehmung

• Partnerspiele

Um die verschlungenen Formen der WANDELWINDE mit den Augen verfolgen zu können, werden schon unzählige Fähigkeiten der Wahrnehmung benötigt. Und das, was man für einen Wahrnehmungsprozess benötigt, wird durch ihn gleichzeitig auch immer angeregt und ausgebildet. Hier also alles, was mit dem Sehen, der Visuomotorik, zu tun hat.

DAS AUGE WIRD ANGEREGT:

• Die Form auf der einzelnen Karte vom Hintergrund zu unterscheiden

• Sie als eine geschlossene Gestalt wahrzunehmen und dann auch wieder zu erkennen (z.B. auch dann, wenn sie auf dem Kopf steht)

• Die eine Form von anderen zu unterscheiden

• Den Weg, die Linie zu verfolgen und dabei nicht zu verlieren

• Abstände und Größenverhältnisse zu erkennen, vor allem beim Anlegen

• Einzelheiten aus einem komplexen Ganzen heraus zu finden (wenn man in einem fertig gelegten Bild z.B. alle Spiralen sucht oder alle ”Weizenkarten”...)

• Oder ein unvollständiges Bild zuerst in der Vorstellung um ein neues Teil zu ergänzen, dies dann zu legen und nun zu überprüfen, ob das Ergebnis mit dem Vorgestellten übereinstimmt

All dies übt die visuelle Wahrnehmung, ohne dass ein Kind oder Jugendlicher das Gefühl bekommt, man absolviere ein Übungsprogramm.

FÖRDERUNG DER KONZENTRATION

“den Faden nicht verlieren”

“am Ball bleiben”

“auf der Spur bleiben”

“nicht vom Weg abkommen”

Geschult wird so die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit eine ganz bestimmte Zeit auf einen bestimmten Inhalt zu lenken. Und gerade in der Formensprache der WANDELWINDE liegt für jedes Kind die Aufforderung:

• Bleibe dabei, es geht weiter (wenn auch oft überraschend).

• Der Weg, den wir legen, ist gleichzeitig auch das Ziel.

• Jede Karte ist in sich eine Gestalt, bildet mit der nächsten Karte eine neue und so ist auch umgekehrt das Ziel des Spieles der Weg.

• Die Vielfalt der Bilder bietet phantasievollen Kindern genug Möglichkeiten, Geschichten zu erfinden

• Nach Bedarf können Karten aussortiert werden, damit das Bild einfach bleibt und man sich leichter auf eine Aufgabe konzentrieren kann

• Man kann selbst bestimmen, wann Schluss ist, weil jedes Bild in sich stimmig sein kann.

FÖRDERUNG DER PHANTASIEKRÄFTE

WANDELWINDE kann wie Domino als ein Anlegespiel gelegt werden. Die Schlangen- und Drachenbilder, die Blumen- und Blätterornamente können zu wunderbaren Abenteuerreisen anregen: Von einem bestimmten Ort aus möchte man den Drachen erreichen und dafür soll nun ein Weg gelegt werden, der auch wirklich dort hinführt... Nicht alle Karten führen das Auge weiter, wenn es einen bestimmten Strang verfolgt. Unterwegs können einem angeregt durch die Bilder der Karten viele Hindernisse begegnen: Schlangen, Irrgärten - oder aber hilfreiche Vögel, die den Weg weisen...

SEELISCHE BEWEGLICHKEIT

Besonders als Partnerspiel, mit dem man ein gemeinsames Ziel verfolgt (also z.B. alle Karten abzulegen), wird bei der WANDELWINDE ein hohes Maß an seelischer Flexibilität gefordert:

Wenn man seine Karte legt, so hat man ja ein bestimmtes Bild vor Augen, wie es dann weitergehen kann. Dies wird meistens durch die Karte, die der zweite Spieler legt, völlig verändert. Jetzt muss das eigene innere Bild mit dem neuen verglichen werden, man muss aushalten, dass der neue Weg auch zu einer - eben andersartigen - geschlossenen Gestalt führt und man muss die eigene Vorstellung aufgeben können. Dadurch, dass die Formen der WANDELWINDE immer ein in sich stimmiges Bild ergeben, es also kein richtiges oder falsches Anlegen geben kann, wird der Prozess des sich Anpassens und sich Durchsetzens unabhängig von äußeren Parametern erlebt.